Aufregung zieht durchs Land - oder um den Planeten. Worum geht es?
Da gibt es flickr, eine Online-Plattform auf der man seine Fotos präsentieren kann. Ich nutze flickr selbst seit vielen Jahren. Yahoo ist der Eigentümer von flickr. Und Yahoo ist es, die nun Leinwand-Drucke von Fotos anbieten. Nicht von ihren eigenen Bildern sondern von Bildern ihrer flickr-Nutzer. Das klingt ohne weitere Informationen erst einmal illegal ist aber tatsächlich rechtlich vollkommen in Ordnung
Ein Nutzer kann seine Fotos bei flickr unter verschiedenen Lizenzen hochladen. Je nach gewählter Lizenz ist die Nutzung der Bilder durch Dritte mehr oder weniger eingeschränkt. Man kann seine Bilder komplett schützen (Copyright, All rights reserved - (c)) oder komplett zugänglich machen als Creative Commons unter der Voraussetzung, dass man als Urheber genannt wird (Attribution - CC-BY).
In den beschriebenen Fällen geht es nun um genau solche CC-BY Lizenzen. Eine kommerzielle Nutzung ist damit ausdrücklich erlaubt und Yahoo nutzt dies nun. Sie drucken solche Fotos auf Leinwand und verkaufen diese für $49. Der Erlös bleibt komplett bei Yahoo. Bei jedem Kauf wird ein Aufkleber mit dem Namen des Fotografen beigelegt, womit die Lizenzbedingungen erfüllt sind. Rechtlich alles sauber.
Und trotzdem irgendwie "muffig". Nicht alles, was rechtlich erlaubt ist, muss man auch machen. Im Artikel von t3n sind andere Beispiele aufgeführt die zeigen, wie man fair mit so etwas umgehen kann. Jemand möchte Grußkarten mit Deinen Fotos erstellen? Warum nicht einige davon kostenlos zur Verfügung stellen? Ein Ofen-Hersteller möchte Dein Foto für seine Webseite oder als Marketing-Material? Warum nicht einen kleinen Ofen schenken als Dankeschön? Es würden einem noch viele Beispiele einfallen. Yahoo könnte den Fotografen auch am Umsatz beteiligen, was vermutlich wegen des Abrechnungsaufwandes nur ungern in Betracht gezogen wird.
Auf der anderen Seite: Warum sollten sie? Genau dafür wurden doch die Lizenz-Abstufungen eingeführt? Als Fotograf könnte man auch CC-BY-NC wählen um eine kommerzielle Nutzung explizit auszuschließen. Auf Grußkarten oder als Werbeträger für einen Ofen-Hersteller wird man dann aber auch nicht erscheinen - außer die Hersteller würden trotzdem Kontakt aufnehmen und eine eigene Nutzungslizenz aushandeln, nur wer macht so etwas?
Ich würde die Aussage von 500px unterstützen: Was Yahoo macht ist rechtlich einwandfrei aber moralisch bedenklich. Ob ein Konzern wie Yahoo moralisch handel muss oder sollte oder nicht?
Was würdet Ihr an Stelle von Yahoo machen? Unter welcher Lizenz habt Ihr Fotos bei flickr hochgeladen?
Ein Hörer des Happy-Shooting-Podcasts stellte eine Frage: Was sind "little Planets" und wie erstellt man sie?" - Nun ja, ich finde diese kleinen Planeten auch toll und mache doch viel zu wenig davon. Grund genug, einen kleinen Beispielplaneten zu basteln und zu erklären wie es geht - Von Hand und mit einer tollen iOS-App. In Happy Shooting #373 habe ich das kurz verbal erklärt.
Ich mache häufig Fotos an sandigen oder staubigen Orten oder dort, wo gerne und viele Pollen fliegen. Reitplätze, Weiden, Äcker, Wald- und Feldwege und so weiter. Staub und Pollen möchte ich aber auf keinen Fall auf meinem Sensor haben, weil dies zu dunklen Flecken auf dem Bild führen kann.
Solange man in so einer Umgebung keine Objektive an der Kamera wechselt ist das auch kein wirkliches Problem. Aber ab und an möchte eben doch mal mit einer andere Brennweite arbeiten. Nimmt man aber das Objektiv von der Kamera herunter, ist der Spiegelkasten gnadenlos dem Einfall von Staub, Pollen, Fusseln und Sand ausgesetzt. Ist der Dreck erst einmal im Spiegelkasten, kommt er bei der weiteren Arbeit schnell hinter den Vorhang auf den Sensor.
Die Lösung ist für mich, dass ich die Kamera so kurz wie nur möglich öffne. Der Wechsel der Objektive muss also möglichst schnell funktionieren, so dass die Fremdkörper möglichst wenig Zeit haben in die Kamera einzudringen. Wie ich das mache, habe ich in einem kleinen Video festgehalten.
Natürlich kann man Staub nicht komplett aus der Kamera fern halten. Schon ein einfaches Zoom-Objektiv pumpt Luft und damit auch Staub. Mit meiner Methode kann ich aber auch bei Wind an einem trockenen Reitplatz ein Objektiv wechseln und bin verhältnismäßig sicher, dass es keine gröberen Fremdkörper in die Kamera schaffen.
Ab und an schaffen sie es natürlich doch und dann wird eine Reinigung des Sensors fällig. Aber dazu vielleicht ein anderes Mal :)
Kunden, die mich buchen, möchten Fotos für ganz unterschiedliche Zwecke einsetzen. Für Poster, Plakate, Flyer, Postkarten, Kissenbezüge, Tassen oder für ihre Webseiten. In diesem Fall sollten Bilder für den Kopf einer Webseite entstehen und wir entschlossen uns für Bilder im Panorama-Format.
So ein Format kann man nun auf ganz unterschiedliche Arten herstellen. Am einfachsten ist es natürlich, wenn man ein ganz normales Foto erstellt und daraus einfach einen schmalen Streifen heraus schneidet. Das geht problemlos, der Bildwinkel ist jedoch begrenzt so dass man keinen größeren Überblick auf dem Bild bekommt.
Am anderen Ende des Aufwands steht die Nutzung eines Panorama-Kopfes für das Kamerastativ. Die Einrichtung so eines Panoramakopfes ist allerdings etwas aufwändiger. Der Nodalpunkt des genutzten Objektives will sehr gut eingestellt sein, damit die Aufnahmen hinterher wirklich exakt zusammengefügt werden können. Dieser Punkt ist jener, um den sich die Kamera bzw. das Objektiv drehen muss, damit beim Schwenk keine Paralaxenverschiebung auftritt. Haltet mal Euren Daumen am ausgestrecktem Arm vor Eure Augen und schließt nun abwechselnd ein Auge. Seht Ihr, wie Euer Daumen vor dem Hintergrund zu springen scheint? Genau das wird durch einen korrekt justierten Panoramakopf verhindert.
Ein Mittelweg ist das erstellen mehrerer Fotos frei Hand. Dabei sollte man versuchen, die Kamera wenigstens gefühlt um den Nodalpunkt zu drehen. Man schwenkt also nicht die Kamera um sich herum sondern man selbst dreht sich um die Kamera, die man sich in Gedanken mit dem Siemens-Lufthaken befestigt hat. Das wird nur selten wirklich perfekt funktionieren und ist eher geeignet, um entferntere Motive als Panorama festzuhalten. Wenn allerdings schon klar ist, dass die Fotos am Ende nur in sehr geringer Auflösung eingesetzt werden, dann kann man auch den ein oder anderen Fehler beim Zusammensetzen des Panoramas verschmerzen.
So groß, wie die Fotos hier zu sehen sind, werden sie nicht verwendet, daher lässt sich vor Ort viel Zeit und am Ende auch Geld des Kunden sparen. Wägt also immer ab, welcher Weg für die jeweilige Nutzung der Bilder und das Budget des Kunden der geeignete ist.