Vor Kurzem erst durfte ich die E-M10 eine Woche lang ausprobieren. Olympus war nun wirklich freundlich und hat mir nochmals eine spiegellose Micro-Four-Thirds Kamera ausgeliehen - diesmal die E-M1. Olympus hat mich nicht genötigt diese Zeilen zu schreiben und ich musste die Kamera auch wieder zurück schicken. Ich werde hier offen und ehrlich meine Eindrücke schildern, wollte aber offen sein was die Hintergründe betrifft :)
Dieser Beitrag wird und soll kein allumfassender Kamera-Test sein, davon gibt es bereits genug im Netz. Stattdessen möchte ich meine persönlichen Eindrücke schildern, vor allem auch im Vergleich zu meiner Canon 5D und natürlich zur E-M10…
Ich hatte schon fast vergessen, wie winzig die Pansonic Lumix GM-Serie ist. Ich habe allerdings den Eindruck, dass die aktuelle GM5 einen Hauch gewachsen ist? Eine kurze Suche und tatsächlich: Die GM1 war komprimiert auf 98 x 55 x 30 mm. Damit war sie gerade einmal so hoch wie das microFT-Bajonett im Durchmesser. Die GM1 kam im November 2013 auf den Markt. Nun haben wir September 2015 und Panasonic stellt die GM5 vor - Das nenne ich mal… ambitioniert… ;) Ach so, die Größe: Die GM5 wurde etwas aufgepumpt und kommt jetzt auf 98,5 x 59x5 x 36,1 mm. Ein paar Millimeter hier, ein paar dort, gerade bei dieser unfassbaren Kompaktheit dürfte das aber doch auffallen.
Es ist Photokina 2015 und Panasonic stellt gleich mehrere neue Produkte vor. Kameras wie die Lumix LX100 und die Lumix GM5, neue Objektive, eine Videokamera HC-X1000 und eben die Lumix CM1 - eine Kombination aus Smartphone und Kamera. Das Beste aus zwei Welten?
Hinweis: Olympus hat mir die im folgenden beschriebene Ausrüstung für einen Test zur Verfügung gestellt. Ich wurde aber nicht für diesen Bericht oder meine Meinung bezahlt.
Da kam sie also an, gerade noch rechtzeitig zum Spielzeugladen-Workshop in Hannover, eine E-M10 mit einigen Objektiven. Eine Woche lang durfte ich sie behalten und ausprobieren. Dass diese Zeit viel zu knapp sein würde, sollte ich noch erfahren.
Kein Review, oder?
Ich möchte hier kein detailliertes, technisches Review für die E-M10 schreiben. Davon gibt es genug im Netz. Ich bin technisch interessiert und kann mich für Details auch begeistern aber hier geht es mir mehr um die Anwendungsseite. Wie fühlte sie sich an, wie kam ich damit klar, kann ich mir die Kamera als mein Eigentum vorstellen? Wer eine Punkt-für-Punkt Vorstellung der Menüpunkte sucht, der ist hier falsch. Hier werden keine Pixel unters Mikroskop gelegt sondern überlegt, ob ich mir ein professionelles Shooting mit der Kamera vorstellen kann, welche Stärken und Schwächen ich persönlich sehe.
Eine Woche lang hatte ich ausschließlich die kleine E-M10 dabei. Meine 5D und auch andere Spiegelreflex habe ich in dieser Zeit nicht angefasst.
E-M10 - meine Gedanken und Erfahrungen
Ein erstaunlich kleiner Karton erreichte mich. 2,7 kg. Darin enthalten
die E-M10 mit zwei Akkus, Ladegerät, Kabeln
ein Handgriff
14-42mm/3.5-5.6
25mm/1.8
45mm/1.8
75-300mm/4.8-6.7
Ich weiß nicht genau, wie ich meine Eindrücke in eine Struktur gießen soll. Ich werde es versuchen aber verzeiht, wenn ich zwischendurch leicht chaotisch abschweifen sollte :)
Apple war schon immer etwas teurer in der Anschaffung. Dafür bekam man ein System, bei dem Hard- und Software gut aufeinander abgestimmt waren, mit einem durchdachten oder wenigstens schickem Design und geringem Wertverfall.
Preise ziehen an
Betrachtet man in der letzter Zeit die Neuvorstellungen von Canon, Nikon, Sigma und auch Sony, so könnte man den Eindruck gewinnen, dass diese Hersteller es Apple nachmachen möchten. Statt sich einen Preiskampf zu liefern, zieht man die Preise an.
Meiner Meinung nach vergessen diese Hersteller aber eine wichtige Tatsache: Apple hatte immer wenig Konkurrenz. Das Betriebssystem lief und läuft nur auf einem Mac (Bastellösungen mal außen vor gelassen). Wer also OS-X benutzen möchte oder bestimmte Software, die es nur für OS-X gibt, der hatte und hat genau einen Anbieter.
Bei den Kameras sieht es ein wenig anders aus. Objektive für viele Systeme gibt es nicht nur von Sigma sondern auch von Tamron, Tokina und vielen anderen Marken die über Walimex und ähnlich vertrieben werden. Es gibt Adapter um alte, manuelle Objektive zu nutzen und so weiter. Und es gibt viele andere Kamera-Hersteller. Pentax, Olympus, Fuji, Panasonic um mal ein paar zu nennen und die bauen auch sehr gute Kameras mit guten Sensoren und Funktionen.
Es ist noch nicht so lange her, dass ich mich über die neue Preispolitik geärgert hatte. Ich wollte meine alte Canon EOS 5D (Mark1) schon lange ersetzt haben aber die 5D Mark3, bei der mich das Autofokussystem und die Videofunktion reizt, war uns ist mir einfach zu teuer. Inzwischen entwickelt sich der Markt aber weiter und die hohen Preise bei Canon machen mir ganz neue Überlegungen immer leichter.
Die großen Anbieter ruhen sich darauf aus, dass die Kunden nicht wechseln werden, weil sie ja die Objektive teuer gekauft haben. Bisher war man in einem System gefangen und ein Wechsel kam sehr viel teurer als nur die Anschaffung der neuen Kamera, weil alle Objektive ausgetauscht werden mussten. Das ist inzwischen aber nicht mehr zwangsläufig notwendig. Spiegellose Systeme haben ein so niedriges Auflagenmaß, dass über verfügbare Adapter nahezu alle Objektive genutzt werden können, oft sogar mit Blendensteuerung und Autofokus. Es gibt solche Kameras mit 35mm Sensor, mit APS-C Format und es gibt einige sehr interessante Kameras im Micro-Four-Thirds-Format.
Neue Überlegungen für die Zukunft
Bevor ich also überlege, ob es wirklich eine 5D Mark3 sein muss, die technisch schon von kleineren Kameras aus demselben Hause überholt wird, z. B. von der 70D was die Videofunktionen betrifft, überlege ich immer mehr, was genau ich eigentlich benötige und schließe dabei die kompakteren Spiegellosen nicht mehr kategorisch aus. Auch wenn so eine Micro-Four-Thirds-Kamera nicht günstig ist, so spart man gegenüber den großen dennoch einige hundert Euro und erhält am Ende vielleicht viel eher das, was man eigentlich gesucht hat.